Gerhard Schöne singt Kindergedichte
ab 4 Jahren
Stimmungen,
Träume, Schabernack, Alltag aus Kinder-(Er)Leben fangen die 19
Kindergedichte deutschsprachiger Autoren ein, die der 1952 in
Dresden geborene Liedermacher Gerhard Schöne für seine
musikalische Interpretation zusammengestellt hat. Der
Schwerpunkt der Lyrikauswahl liegt mit Joachim Ringelnatz ("Das
Lied von der Hochseekuh"), Erich Kästner ("Das verhexte
Telefon"), Bertold Brecht ("Lied vom Kind, das sich nicht
waschen wollte"), Eva Rechlin ("In dieser Minute") und James
Krüss eher in der ersten Hälfte bis Mitte des 20. Jahrhunderts.
Texte des ausgehenden 19. Jahrhunderts (Theodor Fontane,
Christian Morgenstern) und der letzten Jahrzehnte (Gudrun
Pausewang, Bernhard Lins u.a.) bilden den interessanten
Kontrapunkt. Alle Texte sind vollständig im CD-Booklet
abgedruckt.
Gerhard Schöne gelingt es, Grundton und Aussage der jeweiligen
Gedichte treffsicher und einfühlsam musikalisch umzusetzen.
Seine Ausdruckspalette reicht dabei von besinnlich-verträumt bis
zu parodistisch augenzwinkernd. So erhält Gudrun Pausewangs "In
dieser Minute" durch das instrumental täuschend echt imitierte
Ticken einer Uhr als durchgängiges Ostinato etwas nahezu
bedrohlich Unausweichliches. Mit dem Klischee eines chinesischen
Gongs öffnet sich natürlich die Tür zu Brechts "Garten des Herrn
Ming", der musikalisch in fernöstliche Pentatonik getaucht ist.
Wenn James Krüss fragt "Wer erzieht den kleinen Elefanten",
liegen dem Song afrikanische Trommelmuster zugrunde, die
zugleich den Elefantengang suggerieren. Und das volkstümliche
Unsinnsgedicht "Dunkel war's, der Mond schien helle " kommt im
jazzigen Gewand daher etc. etc.
Eine besondere CD für Kinder, der auch Erwachsene noch mit
Gewinn lauschen können.