Max und Moritz
Eine musikalische Lausbubengeschichte
ab 6 Jahren
Als "Filmmusik
ohne Film" könnte man die musikalische Umsetzung der Wilhelm-Busch-Geschichte "Max
und Moritz" durch den Komponisten Gisbert Näther charakterisieren.
Die Komposition entstand für eine szenische Aufführung des Potsdamer
Kindermusiktheaters zusammen mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg,
dem Näther als Hornist angehört, und wurde nach der Uraufführung
von der Berliner Staatsoper Unter den Linden in einer Umsetzung für
Ballett auf den Spielplan übernommen.
Die Komposition in sinfonischer Besetzung folgt dem "Peter und der
Wolf"-Prinzip, jede der handelnden Personen durch ein eigenes musikalisches
Thema zu charakterisieren. So ist dem Titelhelden eine das ganze Werk leitmotivisch
durchziehende signalartige Melodiefigur zugeordnet.
Die schrullige Witwe Bolte wird durch sentimentalen Gesang
der Oboe gekennzeichnet.
Die Klarinette ist mit Meister Böck assoziiert, der schulmeisterliche
Lehrer Lämpel darf zu Barockmusik einherstolzieren, bis in modernistischem "Urknall" seine
Pfeife explodiert.
Dem Komponisten, der sich mit Werken für kammermusikalische wie sinfonische
Besetzung, Musik zu (Trick-) Filmen und für die Bühne einen Namen
machte, ist eine frische, interessante und ansprechende musikalische Gestaltung
in enger Verzahnung zum Text gelungen. Kongenial besetzt mit Katja Riemann
ist die Rolle der Sprecherin, die den "guten, alten" Wilhelm
Busch völlig unangestaubt für jung und alt wieder lebendig werden
lässt.