Die Zauberflöte
Ein Sing- und Hörspiel nach W. A. Mozart
ab 6 Jahren
Mozarts "Zauberflöte" noch
einmal unter ungewohnten Blickwinkeln zu betrachten, der wahrscheinlich
meistgespielten Oper aller Zeiten neue Seiten abzugewinnen, das ist schon
ein kleines Kunststück. Und dennoch ist dies mit der vorliegenden
CD gelungen, die sich damit wohltuend von der Schwemme anderer Produktionen
zum Mozart-Jahr 2006 abhebt.
Erster "Verfremdungseffekt" ist die Idee, Schikaneders märchenhafte
Geschichte in eine realistische Rahmenhandlung einzubetten: Die Kinder
einer Schulklasse lehnen es ziemlich vehement ab, sich in ihrem Musikunterricht
mit einer Oper auseinanderzusetzen. Erst als der Lehrer vorschlägt,
dass sie selbst, die Kinder, die abenteuerlichen Erlebnisse des Prinzen
Tamino, seines hasenfüßigen Begleiters Papageno, der Prinzessin
Pamina und die Geschichte vom Machtkampf zwischen Sarastro und der Königin
der Nacht erzählen und aufführen sollen, schlägt der Protest
in begeisterte Zustimmung um.
Und so hören wir die Stimmen von Kindern und Jugendlichen als Sprecher/innen
und Sänger/innen der Solopartien, intonationsrein und mit erfrischend
schnörkelloser Interpretation der zentralen Arien der "Zauberflöte",
und den Chor des Gymnasiums Penzberg mit einer beachtlichen Ensembleleistung.
Ihnen zur Seite stehen mit den Münchner Residenzsolisten als Kammerorchester
und dem großartigen Günther Strack als Erzähler professionelle
Partner.
Der Musikpädagogin, Komponistin und Sängerin Monika Piper-Albach
ist es gelungen, nicht nur die Oper musikalisch so zu bearbeiten, dass
Mozarts Original keine Gewalt angetan wird. Sie hat auch das Libretto der
komplexen Opernhandlung überzeugend in eine, für Kinder ab 6
Jahren gut nachvollziehbare, dennoch spannende und gleichzeitig witzige
Erzählung über Liebe und Hass, Freundschaft und Feindschaft,
Großzügigkeit und Eifersucht verwandelt, die dabei nichts von
ihrer Magie einbüßt.